How-To

Anleitung für die Aufnahme und Ausrichtung von "Damals und Heute"-Bildern in re.photos

Aufnahme

Hat man eine alte Fotografie gefunden und möchte das Nachher-Bild aufnehmen, nimmt man am besten einen Ausdruck des Vorher-Bildes zur Hand oder kopiert es auf das Smartphone. Vor Ort macht man dann ein Probefoto und vergleicht es mit dem alten Foto, und korrigiert dann eventuell seinen Standpunkt.

Damit sich die Bilder nach dem späteren Angleichen gut überlagern, ist es wichtig, dass die Perspektiven, aus der die beiden Fotos aufgenommen wurden, möglichst gut übereinstimmen. Je mehr die Perspektiven abweichen, desto verzerrter werden die Bilder später sein. Die Leistung der Transformation mittels der Marker ist nicht unbegrenzt und hängt von diesem ersten Schritt ab.

Wie weiß man, von welcher Position das Bild aufgenommen wurde? Wie die Grafik links veranschaulicht, ist das Problem, wie weit nach rechts oder links (x) und wie weit vor oder zurück (y) bzw. der Fotograf gehen muss. Um das herauszubekommen, ist es nützlich, sich ein oder zwei Bezugspunkte im Bild herauszusuchen, die räumliche Information sowohl in der x- als auch der y-Dimension geben. Dies können markante Punkte wie eine Dach- oder Balkonecke oder Turmspitzen sein, die andere markante Teile im Bild überlagern. Im Folgenden findest Du Beispiele für solche Bezugspunkte:
Beispiel 1:

Ein möglicher Bezugspunkt in diesem Bild sind die beiden Türmchen im Teil rechts oben: Die Kreuzblumen überlagern sich fast und finden sich fast auf gleicher Höhe.

Wäre das Bild von weiter links aufgenommen worden, wäre zwischen den beiden Türmen ein Freiraum. Wäre das Bild von weiter vorne aufgenommen worden, würde das Kreuz des rechten Turmes höher sein als links, da sich das rechte Türmchen weiter vorne befindet (und umgekehrt wäre es von weiter hinten aufgenommen worden).

Finden sich die beiden Objekte in deinem Nachher-Bild in genau derselben relativen Position, hast Du die perfekte Position gefunden!

Beispiel 2:

In diesem Bild eignet sich besonders gut die Stelle unten rechts als Referenzpunkt, an der sich die beiden Häuser überlagern. Wie im Bildausschnitt oben markiert, findet sich das äußerste Fenster des vorderen Hauses direkt unter dem Fenster des hinteren Hauses (durch die rote gestrichelte Linie angedeutet).

Hieran lässt sich also die x-Dimension ablesen, d.h. wie weit nach rechts bzw. links man gehen muss. Weiterhin ist zu erkennen, dass der obere Rand des Fensters des vorderen Hauses direkt unter dem obersten Stockwerk des hinteren Hauses liegt. Dies gibt Aufschluss über die y-Dimension, d.h. wie weit man nach vorne oder hinten gehen muss.

Überlagerungen wie in den Beispielen geben eindeutige räumliche Information, d.h. wenn die relativen Positionen in diesem Teil des Bildes stimmen, stimmt die Perspektive in Bezug auf das gesamte Bild. Sicherheitshalber kann man sich aber auch noch einen weiteren Bezugspunkt suchen.

Diese Strategie mag zunächst kompliziert klingen, aber mit etwas Übung bekommt man mit der Zeit ein Auge für diese Details. Natürlich ist es nicht bei allen Motiven möglich, Überlagerungen zu finden, wie in Beispiel 3:

Beispiel 3:

Da keine der alten Gebäude bis auf den Eiffelturm mehr stehen, ist es hier unmöglich, Überlappungen zu finden. Allerdings bildet das Ufer eine Linie, deren Winkel Aufschluss über die Position gibt: Je weiter nach rechts man sich bewegt, desto kleiner wird der Winkel, je weiter nach links, desto größer. Es kann also auch von Nutzen sein, nach Linien im Vorher-Bild zu suchen und deren Winkel zum Horizont zu vergleichen.

Dies ist natürlich keine erschöpfende Anleitung für alle Motive. Mit der Zeit findest Du vielleicht Deine eigene Strategie, die Du gerne im Forum teilen kannst!

Besonders wenn man sich nicht bei der Position sicher ist, ist es ratsam, mehrere Bilder zu machen, und dann später am PC das mit der best-übereinstimmenden Perspektive herauszusuchen. Dies macht man am besten systematisch: Gehe zum Beispiel nachdem Du ein Bild gemacht hast einen Schritt nach links, nimm das nächste auf, gehe einen weiteren Schritt nach links und nimm erneut auf, etc.

Beachte außerdem folgende allgemeine Tipps für Fotoaufnahmen:

  • Du solltest bei der Aufnahme kein Gegenlicht haben. Plane bei der Aufnahme also den Sonnenstand ein (eine hilfreiche Seite dafür ist www.sonnenverlauf.de)
  • Achte auf genug Helligkeit
  • Die Morgen- und Abendstunden werden in der Fotografie als die „Goldene Stunde“ der Fotografie bezeichnet. Hier bekommen die Bilder einen schönen Farbkontrast.

Ausrichten

Unsere Bildtransformation soll dafür sorgen, dass beide Bilder pixelgenau aufeinanderpassen. Hierzu schiebt man mit der Maus vier Mal jeweils auf dem Vorher-Bild und auf dem Nachher-Bild einen farbigen Marker an eine auffällige Stelle, die auf beiden Bildern dasselbe darstellt, z.B. die Ecke eines Hauses oder die Spitze eines Turms. Nach dem Angleichen der Bilder kannst Du entscheiden, ob Du mit der Transformation zufrieden bist oder ob diese ggf. mit anderen Markern neu berechnen lassen willst. Bei diesem Prozess ist auf zwei Dinge zu achten:

  • Die Marker sollten so gleichmäßig über die Bildfläche verteilt werden wie möglich.
  • Marker sollten sowohl im Vordergrund als auch im Hintergrund in Bezug auf die Bildtiefe gesetzt werden.

Dieses Beispiel soll dies verdeutlichen:

Hier wurden Marker großflächig verteilt, sowohl im Vordergrund als auch im Hintergrund. Es müssen mindestens vier Marker gesetzt werden. Mehr Marker können die Ausrichtung verbessern (wie viele zusätzliche Marker sinnvoll sind hängt vom Bild ab).

Sollten im Ergebnis die Bilder an den Markern nicht überlagert sein, obwohl die Marker an den übereinstimmenden Stellen gesetzt wurden, gibt es einen kleinen Trick der manchmal hilfreich ist: So kann man den Marker im neuen Bild in die Richtung ziehen in der das alte Bild noch zu versetzt ist (so wie ein Netz an dem man zieht). Die Marker liegen dann zwar nicht mehr an übereinstimmenden Stellen, aber die Überlagerung verbessert sich. Voraussetzung ist aber, dass die Perspektiven übereinstimmen, und man darf es nicht übertreiben, da die Bilder sonst zu sehr verziehen.

Solltest Du Fragen haben oder Hilfe bei der Aufnahme oder Ausrichtung Deiner Bilder benötigen, zögere nicht Dich an das Forum zu wenden!

Autor: Nicolai Wolpert


Häufig gestellte Fragen

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Unsere Bildtransformation soll dafür sorgen, dass beide Bilder pixelgenau aufeinanderpassen. Hierzu schieben Sie mit der Maus vier Mal jeweils auf dem Vorher-Bild und auf dem Nachher-Bild einen farbigen Marker an eine auffällige Stelle, die auf beiden Bildern dasselbe darstellt, z.B. die Ecke eines Hauses oder die Spitze eines Turms. Nach dem Angleichen der Bilder können Sie beurteilen, ob Sie mit der Transformation zufrieden sind oder ob sie diese ggf. mit anderen Markern neu berechnen lassen wollen. Achten Sie darauf, Marker sowohl im Vordergrund als auch im Hintergrund zu setzen.

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